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Bezirk Eimsbüttel Stadtteil von Hamburg
Der Bezirk Eimsbüttel ist einer der sieben Verwaltungsbezirke in Hamburg. Er beherbergt die Universität Hamburg sowie im Stadtteil Rotherbaum das Universitätsviertel. Eimsbüttel gilt als bedeutender Standort der deutschen Medien- und Kreativwirtschaft. Gleichzeitig sind im Bezirk bedeutende deutsche Industrieunternehmen angesiedelt.
Das ehemalige und heutige jüdische Viertel Hamburgs liegt am Grindel östlich der Grindelallee, rund um den Grindelhof und im Stadtteil Hamburg-Eimsbüttel.
Der Bezirk Eimsbüttel ist mit rund einer Viertelmillion Einwohner eine Großstadt in der Millionenstadt. Der Südosten des Bezirks ist dicht bebaut mit mehrstöckigen Altbauten in baumbestandenen Straßen. In den alsternahen Gebieten der Stadtteile Rotherbaum und Harvestehude befinden sich großbürgerliche Villenviertel. Die Stadtteile Hoheluft-West und Eimsbüttel sind als innenstadtnahe urbane Wohngebiete sehr beliebt; ihre Bevölkerungsdichte ist die höchste in Hamburg. Nach Nordwesten schließen sich die Stadtteile Stellingen und Lokstedt mit lockerer Vorstadtbebauung an, die in die weiten, von Grünflächen unterbrochenen Einfamilienhausgebiete von Eidelstedt, Schnelsen und Niendorf übergeht.
Der Bezirk wird im Osten durch die Alster, im Süden und Südwesten durch den Straßenzug An der Verbindungsbahn – Schröderstiftstraße – Kleiner Schäferkamp – Altonaer Straße und weiter durch die Hamburg-Altonaer Verbindungsbahn und den weiteren Streckenverlauf der Bahnstrecken Richtung Norden begrenzt. Im Nordosten grenzt das Gelände des Flughafens Hamburg Airport an den Stadtteil Niendorf. Im Nordwesten ist die Landesgrenze zu Schleswig-Holstein gleichzeitig die Grenze des Bezirks.
Eimsbüttel als Bezirk hat nur eine kurze Geschichte. Am 21. September 1949 beschloss die Hamburgische Bürgerschaft das Gesetz über die Bezirksverwaltung in der Freien und Hansestadt Hamburg, das am 11. Mai 1951 in Kraft trat. Der Bezirk Eimsbüttel wurde zusammen mit den anderen sechs Hamburger Bezirken eingerichtet und nach dem Stadtteil Eimsbüttel benannt. Teile des Bezirks gehörten früher zu Schleswig-Holsteiner Landgemeinden und zur ehemals selbstständigen Stadt Altona. Dadurch gibt es im Gegensatz zu den früheren preußischen Großstädten Altona, Wandsbek und Harburg keine einheitliche Vorgeschichte des Bezirks. Die unterschiedlichen geschichtlichen Wurzeln sind vielmehr bei den den Bezirk bildenden Stadtteilen zu suchen.
Der namensgebende Stadtteil Hamburg-Eimsbüttel wurde zwar schon 1275 erstmals erwähnt, als Kerneimsbüttel aber erst im Jahre 1884 aus Holstein nach Hamburg eingemeindet. Viel später folgten die restlichen Stadtteile. So waren bis zur Eingemeindung im Rahmen des Groß-Hamburg-Gesetzes von 1937 die Stadtteile Stellingen und Eidelstedt (ehemaliger Ortsamtsbereich Stellingen) Vororte von Altona/Elbe. Lokstedt, Niendorf und Schnelsen (ehemaliger Ortsamtsbereich Lokstedt) bildeten die Gemeinde Großlokstedt (zum Kreis Pinneberg gehörend).
Etwas Geschichte von Stadtteil Eimbüttel
Eimsbüttel wurde im Jahr 1275 als eines der kleinsten Dörfer vor den Toren Hamburgs zum ersten Male urkundlich als Eymersbuttele erwähnt und gehört damit siedlungshistorisch zu den Büttel-Ortschaften, deren Dorfgründer in diesem Fall ein Mann namens Elimar war.
1339 überließ Graf Adolf von Holstein das Dorf dem angrenzenden Kloster Herwardeshude. Den Grundstock des Dorfes bildeten drei Vollhöfe und vier Kätnerhöfe mit 289,51 Hektar. 1560 legte das Kloster eine Schäferei an, woraus der Schäferkamp entstand.
Heußhof 1855, heute Kreuzung Heußweg/Osterstraße
Im 17. Jahrhundert setzte der Zuzug vornehmer Hamburger ein, die sich Landhäuser erbauen ließen. Familien wie Alardus, Doormann, Faber, Lappenberg, Lastrop und Lutteroth finden sich noch heute in Eimsbüttler Straßennamen wieder. 1813 brannten die Franzosen ganz Eimsbüttel nieder – nur ein Hof, der Heußhof, und nahegelegene Häuser blieben bestehen. Die Zahl der Einwohner stieg dennoch in der nachfolgenden Zeit rasch an: von 52.189 (1895) über 116.400 (1910) auf 124.802 im Jahr 1925.
1884 wurde die Christuskirche erbaut, acht Jahre später die Apostelkirche. 1894 wurde Eimsbüttel nach Hamburg eingemeindet. Anschließend wurden großflächig neue Mietshäuser gebaut. Viele Bewohner der Altstadt zogen wegen des Baus der Speicherstadt hierher.
1914 wird in Eimsbüttel eine unterirdische Zweiglinie „Hellkamplinie“ der Hamburger U-Bahn eröffnet. Das „Kaifu“, das erste Warmwasserfreibad Hamburgs wird 1936 in Eimsbüttel eröffnet. Bei den Luftangriffen auf Hamburg 1943 büßt Eimsbüttel weite Teile seiner alten Bebauung ein.
2008 wird ein Teil des Gebietes dem neu geschaffenem Stadtteil Sternschanze zugeschlagen. Heute stellt sich der Stadtteil Eimsbüttel hauptsächlich als innenstadtnaher, dichtbebauter Wohnbezirk dar, in dem sich städtebaulich alte Quartiere aus der Zeit vor und um die vorletzte Jahrhundertwende mit Bauten aus der Schumacher-Ära und der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg abwechseln.
Einige Persönlichkeiten die etwas mit Eimsbüttel zu tun haben / hatten
Die Eimsbütteler Gastwirtstochter Marianne Ruaux (1802–1882) fand als die schöne Marianne Eingang in Literatur und Film.
Der Liedertexter und Boxpromoter Walter Rothenburg wurde 1889 in Eimsbüttel geboren. Er starb 1975 in Ascona. Sein bekanntestes Lied ist So ein Tag, so wunderschön wie heute!
Der Professor für Rhetorik, Altphilologe und Literaturhistoriker, Schriftsteller, Kritiker und Übersetzer Walter Jens (* 8. März 1923) war als Jugendlicher in den 1930er Jahren Fußball-Torhüter beim Eimsbütteler TV.
Der Verein war zu dieser Zeit einer der erfolgreichsten in Norddeutschland und wurde zwischen 1934 und 1942 fünfmal Meister der Gauliga Nordmark (höchste Spielklasse).
Der Journalist und Fernsehmoderator Ulrich Wickert lebt mit Ehefrau Julia Jäkel in Harvestehude.
Der Fußball-Nationalspieler Patrick Owomoyela spielte in der Jugend bei Grün-Weiss Eimsbüttel und dem TSV Stellingen 88.
Der Musiker König Boris (eigentlich Boris Lauterbach) (Fettes Brot) wuchs in Eimsbüttel auf.
Der Schauspieler Til Schweiger bewohnte ein Haus im Niendorfer Gehege in dem seine ehemalige Frau Dana Schweiger bis heute lebt und die Kinder Valentin Florian (* 1995), Luna (* 1997) und Emma (* 2002) aufgewachsen sind.
Die US-amerikanische Rockmusikerin italienisch/ungarischer Herkunft Suzi Quatro wohnt ebenfalls in Niendorf.
Der deutsche Hip-Hop-, Reggae-, Soul- und Funk-Musiker Jan Delay wohnt im Grindelviertel.
Der deutsche Fernsehmoderator, Sänger und Komiker Karl Dall wohnt in der Nähe des Klostersterns in Harvestehude.
Der Texter und Rapper der deutschen Hip-Hop-Gruppe Die Fantastischen Vier Smudo wohnt mit Ehefrau Esther und Töchterchen Amy in einer Altbauwohnung in Eimsbüttel.
Der Fernsehkoch Tim Mälzer wohnt im Grindelviertel.
Die Hip-Hop-Band Beginner und der Rapper Samy Deluxe stammen aus Eimsbüttel. Ihre ehemalige Plattenfirma trägt den Namen Eimsbush.
Die Vizepräsidentin des DFB, Hannelore Ratzeburg begann ihre Fußballkarriere bei West-Eimsbüttel.